Über uns

Kristalle haben auch ihr Leben, sie wachsen unaufhörlich, selbst wenn sie ihre Form gefunden haben. Und eine vollständige Form existiert nie.

Per Kirkeby

Kurzdarstellung

CultD. Communication unlimiteD ist das Online-Publikationsorgan der Gesellschaft für offene Kommunikation in Berlin.

CultD, ausgesprochen "culty", ist ein Web, das zahlreiche, voneinander unabhängige Installationen enthält, überwiegend aus den Bereichen Kulturwissenschaften und Kunst.

Im Zusammenhang der Entstehung der Medienwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde es ebendort 1996 von Eckhard Hammel gegründet.

Inhaltliche Ausrichtung

Die Gesellschaft für offene Kommunikation dokumentiert in CultD online zahlreiche Veranstaltungen, Projekte und Vergleichbares, die (nach Auffassung der Redaktion) wichtige Beiträge zur Diskussion des sogenannten "Kommunikationszeitalters" leisten. Das kann auf explizite oder implizite Art geschehen. Auf implizite Art geschieht dies beipielsweise bei zahlreichen Vertreter:innen der Kunst, die ohne avancierte technische Mittel mit dem Signal-Rausch-Abstand spielen [zur CultD Gallery].

Zugänglichkeit

die Gesellschaft für offene Kommunikation kann zwei Traditionslinien zugeordnet werden: zum einen der Linie, die sich mit den Begriffen der „Offenen Gesellschaft“ (Popper) und des "Offenen Kunstwerks" (Eco) verbindet. Zum anderen gibt es eine technologische Wurzel in Begriffen wie „open source“ oder "free software", die miteinander gemeinsam haben, dass sie beide öffentliche Zugänglichkeit implizieren. (Wir vernachlässigen hier den von Richard Stallman immer wieder hervorgehobenen Unterschied.)

Aufbau und Darstellungsform

Unter der Adresse www.CultD.net (~.eu, ~.de, ~org, ~.tv) erscheint im WWW ein Inhaltsverzeichnis, vergleichbar mit dem Katalog eines Verlages. Die Katalogseiten bestehen aus Verweisen (Links) zu separaten, clientseitig programmierten Präsentationen, die nicht in einer serverseitigen Datenbank verbunden sind. Diese Einzelpräsentationen existieren unabhängig voneinander. Allerdings bestehen interne Querverbindungen (Links) zu themenverwandten Präsentationen. Die Katalogseite selbst wird einem Teil ihres Anspruchs nur scheinbar nicht gerecht, wenn sie die Teilnehmenden trotzdem Kategorien zuordnet. Dies einzig, um den BenutzerInnen mögliche Orientierungsfäden zur Verfügung zu stellen. Die Selbständigkeit der Projekte wird dadurch nicht angetastet.

Mit dieser verbundenen Vielfältigkeit und vielfältigen Verbundenheit präsentiert das ZK eine kleine Galaxie, ein Gewebe (Web) für sich: Neben der Eingangsmöglichkeit über die Katalogseite bildet jede Einzelpräsentation einen speziellen Zugang, der die Möglichkeit bietet, Zugänge zu andern Projekten zu finden. Dass man sich dabei auch verlaufen kann, ist durchaus erwünscht. Dass man ein wenig Zeit mitbringt auch.

Gegenwärtige technische Grundlage

Neben dem Hypertext als Grundlage des WWW gibt es eine weitere, weniger populäre, technische Dimension des Internet: die Client-Server-Architektur in ihrer Kernsituation der clientseitigen Programmierung. Kommerzieller Zwang hat zu serverseitiger Automatisierung und Standardisierung geführt. Das ist eine Form "technischer Gentrifizierung", die man gemeinhin Professionalisierung nennt. Clientseitige Programmierung wirkt dagegen so unpragmatisch wie die Kunst. CultD ist bislang vollständig clientseitig programmiert. Wir sind der Auffassung, dass diese Art und Weise zu gestalten in besonderen Maße dazu geeignet ist, die Vielheit der Perspektiven zu wahren, ja sogar erst zu entfalten. (Das vollautomatisierte "Soziale" in Gestalt des Social Network, scheint uns jedenfalls viel weniger dazu geeignet, denn es überlässt den sogenannten "Benutzern" doch bloß eine gewisse Auswahl an Argumenten, die sie an die Variablen der bestehenden Algorithmen übergeben können. Die "Benutzerfreundlichkeit" hat damit die Freiheit ersetzt. Doch letztlich dienen die "BenutzerInnen" damit nur ihrer eigenen Steuerung und Kontrolle.

Redaktionelle Betreuung

In CultD kann von außen nicht ohne weiteres Inhalt hochgeladen werden. Eine Präsentation wird nur auf Einladung oder Bewerbung hin realisiert (webmaster[AT]cultd.eu). Die Redaktion kann im Fall der Aufnahme sämtliche technischen Anforderungen wie die Digitalisierung von Text-, Bild-, Audio- und Videoobjekten umsetzen.

Kleiner philosophiegeschichtlicher Appendix

Zu der Entstehung von CultD kam es nicht aus modernistischen oder technofetischistischen Gründen. CultD verdankt sich vielmehr der langjährigen Beschäftigung des Gründers Eckhard Hammel mit Nietzsches Texten. An anderer Stelle hat er darauf hingewiesen, dass Nietzsche (neben den französischen "Moralisten") mit seinem Modell des Perspektivismus, der Praxis des aphoristischen Schreibens und seinen quaquaversalen Lektüre-Empfehlungen als Vordenker des Hypertext begriffen werden muss. Auch wenn er in den Grenzen gefesselt bleiben musste, die ihm das Medium "Buch" setzte.